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Feierlaune bei der Feuerwehr

UNTERLIEDERBACH - Für das Fest bei den Brandlöschern machten die Geschäfte im Stadtteil dicht

Das Areal vor dem Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr verwandelte sich gestern Nachmittag in einen Festplatz. FOTO: Maik ReußFür viele Frankfurter ist das Wäldchesfest inzwischen ein Feierabend - wortwörtlich. Denn tagsüber müssen alle schaffen. Alle? Keineswegs! Zumindest nicht in Unterliederbach. Denn dort gibt es mindestens fünf Firmen und Geschäfte, die ihren Belegschaften am Dienstag nach Pfingsten frei geben. Um zu feiern. Aber nicht am Oberforsthaus. Sondern bei der Freiwilligen Feuerwehr Unterliederbach.

Jörg Opelt, der einen Meisterbetrieb für Sanitär und Heizung führt, hatte sich den "Frankfurter Nationalfeiertag" sogar ganz freigehalten. "Wir müssen ja einiges aufbauen, um unseren Gästen neben Speis und Trank ein buntes Familienprogramm und spannende Fahrzeuge anzubieten", sagte der stellvertretende Wehrführer. Andere Geschäfte öffneten zumindest vormittags, bevor ab 14 Uhr die ersten Mitarbeiter mit Anhang eintrudelten.

Bereits eineinhalb Stunden später herrschte Hochbetrieb an Kaffeestand, Hüpfburg, Löschwagen und Rollenrutschen. Und da es rund um das Feuerwehrhaus auch einige Bäume, Hecken und Rasenflächen gibt, feierte man sogar im Grünen. "Vor Corona hatten wir zu Spitzenzeiten über 800 Leute her, dieses Jahr wollen wir zumindest 500 bis 600 schaffen", gab sich Wehrführer Thomas Schwind zuversichtlich.

Tatsächlich gibt es am Dienstag nach Pfingsten neben dem "großen" Wäldchestag auch in anderen Stadtteilen entsprechende Festlichkeiten. Im Frankfurter Westen richten der Turnverein Sindlingen, die Interessengemeinschaft Sossenheimer Gewerbetreibender und in Griesheim ebenfalls die Freiwillige Feuerwehr Wäldchesfeste aus. Und im Osten blickt der Riederwälder Wäldchestag mit Kinder- und Familienfest des Abenteuerspielplatzes und der dortigen Vereine auf eine gewisse Tradition zurück.

Doch überall dort hat man den Wäldchestag auch dieses Jahr wegen der Pandemie abgesagt oder trifft sich höchstens im kleinen Rahmen. Den Mut für ein richtiges Stadtteilfest hatte derweil die Freiwillige Feuerwehr Unterliederbach, die nun seit mindestens 45 Jahren ebenfalls dabei ist. "Als dann Mitte April klar war, dass die hinderlichen Corona-Auflagen fallen, mussten wir gleich voll in die Planung einsteigen", betonte Schwind.

Derweil hatte sich an der Spritzwand bereits eine quirlige Kinderschar eingefunden. "Ihr müsst so lange auf den Löwen unserer Jugendfeuerwehr spritzen, bis sich dahinter der Wasserbehälter senkt", erklärte Lorenz (15). "Das schaffen wir in zehn Minuten", wetteiferten Cornelius (10) und Simon (8) an der Pumpe, während Benjamin (9) und Jakob (10) mit dem Wasserschlauch zielten. "Ach was", winkte Lorenz ab. "Die schaffen das in sechs Minuten."

An einem der Biertische hatte sich die ganze Familie von "Blumen Hecktor" eingefunden. "Bis 13 Uhr hatten wir noch geöffnet. Jetzt sind wir hier, weil es endlich wieder los geht und wir unsere Gemeinschaft in Unterliederbach stärken wollen. Unsere Kunden verstehen das", betonte Martina Hecktor.

Und zur starken Truppe gehört die Feuerwehr: Mit 38 Leuten in der Einsatzabteilung, 40 Jugendlichen in der Jugend- und 20 Kindern bei den Minis ist sie für Frankfurter Verhältnisse gut und je nach Altersklasse auch zunehmend weiblich aufgestellt. "Zu Pfingsten hat uns die Branddirektion Frankfurt ein nagelneues Transportfahrzeug für neun Leute und zusätzliche Materialien geschenkt", freute sich Schwind.

Außerdem verfügt die Wehr über vier Einsatzfahrzeuge, von denen sie sich eines mit der Sossenheimer Wehr teilt. "Das Löschfahrzeug 20 fasst 1600 Liter Wasser, bei einem Druck von zehn Bar können bis zu 1600 Liter pro Minute gespritzt werden", erklärte Jugendwart Arthur Chamboncel. Je nach Einsatz werde Schaum beigemischt, der wie eine Schutzhaut ein Entflammen des Brandherdes verhindere.

Abends wechselte das Publikum, die Familien gingen, es kamen mehr junge Leute, um bei peppiger Musik quer durch die Charts zu feiern. Kurz nach 18 Uhr gab es schon keine Sitzplätze mehr, auch an den Stehtischen wurde es eng. Spätestens dann stand fest: Die anvisierte Zahl von 600 Besucher wurde locker geknackt.

Und was sagten die Unterliederbacher zur großen Konkurrenz am Oberforsthaus? "Dafür ist das Wochenende da, heute geht das gar nicht", befand Seniorchefin Ursula Hecktor mit selbstbewusstem Blick zu den Baumreihen. "Wir haben hier ja auch Wäldche." gernot gottwals