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Wenn der Weihnachtsbaum in Flammen steht

Freiwillige Feuerwehr Unterliederbach gibt Kindern ein Beispiel in Brandschutzerziehung

Andreas Lenz (l.) zeigt den Kindern der Mini-Feuerwehr anhand des brennenden Kranzes, was genau zu tun ist. FOTO: maik reussUnterliederbach  Erst vor wenigen Tagen sammelten die Jugend- und die Minifeuerwehr der Freiwilligen Feuerwehr (FF) Unterliederbach mit Unterstützung der Mitglieder der Einsatzabteilung sowie von Nicole Wagner, Tochter des Unterliederbacher Landwirts Gerhard Wagner, und ihrem Cousin Christian Zelk ausrangierte Weihnachtsbäume im Stadtteil ein. Gehäckselt dienen diese nun künftig als Streu für eine Pferdekoppel (wir berichteten). 

Ein Christbaum aber, ein besonders trockener, geht diesen nachhaltigen Weg nicht, sondern wurde von Andreas Lenz, stellvertretender Wehrführer der FF-Unterliederbach, dazu auserkoren, den Mädchen und Jungen der Minifeuerwehr zu zeigen, was passieren kann, wenn ein Weihnachtsbaum in Brand gerät.

20 „Minis“ machen mit

Es ist ein praktisches Beispiel für Brandschutzerziehung, die den 20 Kindern der Minifeuerwehr im Alter von sechs bis zehn Jahren regelmäßig vermittelt wird, damit sie in einem Notfall genau wissen, was zu tun ist. Lenz hat den ausrangierten Christbaum sowie einen großen Adventskranz sicher im Hof der FF im Heimchenweg 8A platziert, wo sich die Minifeuerwehr einmal wöchentlich im Feuerwehrhaus trifft. Am frühen Abend stehen dort die Kinder mit den Betreuern der Minifeuerwehr, die von Bianca Lenz als Minifeuerwehrwartin geleitet wird. Sie warten darauf, dass Andreas Lenz Christbaum und Adventskranz in Brand setzt. Das macht er aber nicht gleichzeitig, sondern erst einmal nur mit dem Adventskranz und natürlich nur mit den notwendigen Sicherheitsvorkehrungen.

Die Flammen fressen sich in das nunmehr trockene Material, das nicht nur aus Tannenzweigen, sondern darunter auch aus einem Strohkranz besteht, wodurch das Feuer auf zusätzliches Material stößt und länger brennt. Bereits dieses Beispiel verdeutlicht, dass es nur wenig Zeit benötigt, bis ein solcher Kranz in Flammen steht, die dann schnell auf andere Gegenstände innerhalb einer Wohnung oder eines Hauses übergreifen können. Selbst löschen? Dafür gebe es nur ein kleines Zeitfenster, beschreibt es der stellvertretende Wehrführer. Denn haben die Flammen erst einmal ein gewisses Ausmaß angenommen, sei dieses Unterfangen aussichtslos.

Besser auf echte Kerzen verzichten

Das wird noch einmal besonders am Beispiel des Christbaums deutlich, den Lenz nun als Nächstes in Brand setzt. Aus dessen Flammen schlagen Feuerfunken, durch die die Ausbreitung innerhalb geschlossener Räume beschleunigt werden kann. Lenz fragt die Kinder, was im Fall eines Brandes zu tun ist. „Türen und Fenster schließen und die Feuerwehr anrufen“, sind sich die Mädchen und Jungen einig. 

Die Nummer 112 kennt der Nachwuchs natürlich bereits. Besser sei es, auf echte Kerzen zu verzichten und auf Alternativen wie LED-Kerzen für Weihnachtsbaum und LED-Teelichter für den Adventskranz zurückzugreifen, sagt Bianca Lenz. „Das Abbrennen eines Weihnachtsbaums oder Adventskranzes zu Demonstrationszwecken für die Mitglieder der Minifeuerwehr machen wir seit ein paar Jahren“, erzählt die Minifeuerwehrwartin weiter. Es sei für die Kinder spannend und gleichzeitig eindrücklich zu sehen, was passieren könne. Beispielhaft solle hierüber vermittelt werden, wie man in einem solchen, aber auch in anderen Fällen richtig reagiere. Die Mädchen und Jungen der Minifeuerwehr bekommen wöchentlich nicht nur Informationen rund um das Thema Brandschutz vermittelt, sondern lernen beispielsweise auch Erste-Hilfe-Maßnahmen wie die stabile Seitenlage.

„Obwohl wir bereits Kinder auf der Warteliste stehen haben, haben wir die Grenze für die Teilnehmerzahl auf maximal 20 Mädchen und Jungen festgelegt“, sagt Bianca Lenz. Es gebe insgesamt sieben Betreuer. „Wir haben uns für diese Begrenzung entschieden, weil wir auch mal mit den Autos rausfahren möchten und auch an der Minifeuerwehr-Olympiade teilnehmen.“ Für die derzeit teilnehmenden Kinder der Minifeuerwehr halten die wöchentlichen Treffen viel Abwechslung, Spannendes und vor allem Informatives bereit. Alexandra Flieth