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Jugendfeuerwehr sammelt nadelnde Überbleibsel

Baumsammeln in Unterliederbach

Wie die Tradition eigentlich entstanden ist, weiß keiner so recht. Auf jeden Fall ist es ein einzigartiger Service in ganz Frankfurt. Die Leute aus dem Westen des Stadtteils müssen nicht die FES anrufen, damit ihre Weihnachtsbäume in den Müll kommen.

Je mehr_desto_lieberMit seinen schweren Stiefeln geht Marcel Krüger die wenigen Stufen zur Haustür hinauf, zieht seine Handschuhe aus und drückt auf die Klingel. Es tut sich nichts. Dann geht im ersten Stock ein Fenster auf. "Guten Tag, ich bin von der Jugendfeuerwehr Unterliederbach. Ich bin hier, um ihren Weihnachtsbaum abzuholen." Die ältere Frau am Fenster entgegnet, sie habe keinen Baum, möchte aber etwas spenden. Nach einer Minute hat sie die Tür geöffnet und drückt Marcel einen Schein in die Hand. "Für die Jugendarbeit", sagt die Dame und strahlt. Marcel verabschiedet sich und geht weiter zum nächsten Haus in der Wartburgstraße. Bäume abholen.

Immer voran läuft Thomas Schwind, in jeder Hand einen Baum, den er hinter sich herzieht. Der große, kräftige Mann ist der Wehrführer und ganz vorne mit dabei, um die nadelnden Überbleibsel von Weihnachten mitzunehmen. Ob er an so einem Samstag nicht lieber auf der Couch liegen würde? "Das ist Tradition", antwortet er knapp. "Wir machen das seit 30 Jahren."

Wie die Tradition eigentlich entstanden ist, weiß keiner so recht. "Müssten wir mal die alten Kameraden befragen", sagt Jugendwart Jörg Opelt. "Das ist sicher interessant." Auf jeden Fall ist es ein einzigartiger Service in ganz Frankfurt. Damit die Leute, die im Westen des Stadtteils leben, nicht das Reinigungsunternehmen FES anrufen müssen. Machen sie zwar trotzdem manchmal, sagt Schwind, müssten sie aber eben nicht. Rund 400 Bäume jedes Jahr, die auf dem benachbarten Hof von Gerhard Wagner landen. Der Landwirt häckselt alles und streut den Mulch auf die Pferdekoppeln.

Zusammenhalt der Truppe spürt man

Um 12 Uhr ist Pause für die Nachwuchs-Feuerwehrleute. Während sie sich im Gerätehaus reichlich Spaghetti auf die Teller häufen, wird schnell der Zusammenhalt der jungen Truppe spürbar. "Klar, wir sind Freunde", ruft Leon Lenz über den Tisch. Und die anderen grinsen. Dann fangen sie an, sich gegenseitig zu erzählen, was sie heute schon erlebt haben. Ziemlich nervig findet Arthur Chamboncel es etwa, dass er an manchen Türen klingelt, einige Stockwerke hochläuft und ihm oben an der Wohnungstür jemand sage, es gebe gar keinen Baum hier. "Das könnten die doch auch schon direkt durch die Sprechanlage sagen." Aber sein Bruder Julien fügt hinzu: "Aber viele geben uns dann eine Spende!" Und dieses Geld ist wichtig für die Jungs, weil sie damit ihre alljährliche Pfingstfahrt bezahlen – zumindest einen Teil davon. "Letztes Jahr waren wir am Edersee", erzählt Leon. "Ist nicht weit weg, aber wir hatten echt Spaß dort."

Dann kommt auch schon Jugendwart Jürgen Opelt, läuft vom einen zum anderen, klopft ihnen auf die Schulter, fragt, ob es weitergehen könne und wie es Leon gehe, der sich eine Blase gelaufen hat. Doch der ist schon wieder auf dem Weg nach draußen, zu den nächsten Bäumen.

Zur Übungsstunde der Jugendfeuerwehr Unterliederbach sind dienstags, von 18 bis 20 Uhr, im Feuerwehrhaus, Heimchenweg 8a, noch Neulinge eingeladen. Jugendliche ab 18 Jahren treffen sich freitags ab 20 Uhr.