Freiwillige Helfer aus Unterliederbach
VON MELANIE TAYLOR
Die Jugend der Freiwilligen Feuerwehr Unterliederbach hat am Wochenende wieder Weihnachtsbäume eingesammelt. Die nadelnden Riesen holten die Helfer mancherorts direkt aus der Wohnstube.
Unterliederbach. Die Ladung, die der grüne Traktor (Fendt Farmer 309) auf seinen Anhänger zieht, ist meist die gleiche: Weizen und Gerste befördern Nicole Wagner und ihr Vater, der Ortslandwirt Gerhard Wagner, damit normalerweise. Anfang Januar wird die Unterliederbacherin mit ihrem Schlepper aber immer zu einem besonderen Termin gerufen: zur Einsammelaktion für Weihnachtsbäume, die die Jugend der Freiwilligen Feuerwehr Unterliederbach organisiert. „Es macht Spaß und es passiert eigentlich immer etwas Lustiges", erzählt Nicole Wagner. Deshalb helfe sie den Brandschützern gerne.
„Das ist einfach eine Tradition", sagte Jugendfeuerwehrwart Marcel Glaser am Samstagnachmittag. „Die führt man weiter." Der Brandbekämpfer geht mit zehn Mädchen und Jungen von Tür zu Tür, um die langsam nadelnden Tannenbäume einzusammeln. Die Reaktionen der Unterliederbacher seien meist positiv: „Die Leute freuen sich, dass wir die Bäume mitnehmen", erzählt Robin (17).
Ältere Menschen schätzen vor allem, dass die Ehrenamtler die Nordmanntannen, Fichten und anderen Nadelbäume auch mal direkt aus der Wohnstube holen. Die Christbäume aus den Ständern zu bekommen, ist nämlich häufig ein mühsames Unterfangen. Es ist erfahrungsgemäß leichter, wenn mehrere Hände anpacken.
Das Schöne bei alledem ist: Die Jugendlichen müssen die Arbeit nicht allein bewältigen. Sie werden tatkräftig von der Einsatzmannschaft der Feuerwehr unterstützt. Insgesamt sind fast 40 Männer und Frauen sowie ein Vierbeiner an der Aktion beteiligt: Die Husky-Border-Collie-Mischlingshündin Kiara von Feuerwehrmann Dominque Neuert läuft sichtlich gerne mit und sorgt bei allen für eine Extra-Portion guter Stimmung.
Das gute Miteinander und die heitere Laune sind Faktoren, die die Ehrenamtler alle Jahre wieder zu der Sammelaktion motivieren, berichten diese unisono. Es wird viel gescherzt und gelacht. Tara (13) hat noch einen weiteren positiven Effekt der Touren durch den Stadtteil ausgemacht: „Man lernt dabei Unterliederbach besser kennen", erzählt die 13-Jährige.
Übrigens: Die ehemals reichgeschmückten Bäumchen werden sinnvoll verwertet. Die Wagners bringen sie in gehäckselter Form auf den Feldern aus. Das ist gut für die Bodenverdichtung, weiß Nicole Wagner. Ein Höhepunkt auf den sich die Helfer stets freuen, erwartet sie nach der Arbeit: Im Feuerwehrhaus hat Koch Walter Fischer Spaghetti mit Haschee in riesigen Mengen vorbereitet – eine Kalorienzufuhr, die nach der körperlichen Arbeit allen schmeckt.