UNTERLIEDERBACH - Weihnachtsbaum-Aktion der Feuerwehr entlastet die Müllabfuhr und bringt Spenden
Den Kindern und Jugendlichen der Mini- und Jugendfeuerwehr der Freiwilligen Feuerwehr Unterliederbach, die an diesen Vormittag gemeinsam mit Mitgliedern der Einsatzabteilung durch die Straßen westlich der Königsteiner Straße ziehen, macht ihre Arbeit sichtlich Spaß. Sie klingeln bei den Anwohnern und holen ausrangierte Weihnachtsbäume ab. Die Aktion hat Tradition im Stadtteil und wird seit mehr als einem Vierteljahrhundert immer nach dem Dreikönigstag angeboten - nur in den akuten Zeiten der Corona-Pandemie ließ die Wehr ihren Sammeltermin ausfallen.
„Rund 300 Weihnachtsbäume kommen in diesem Jahr zusammen“, schätzt am Samstag schon früh Jugendwart Arthur Chamboncel, der eine der Gruppen begleitet. Rund 35 Mädchen und Jungen im Alter von 6 bis 17 Jahren sind dieses Mal dabei; alle sind bei der Stadtteil-Feuerwehr aktiv. Die Kinder wurden zuvor in Gruppen von vier bis fünf Köpfen aufgeteilt; jede wird von einem erwachsenen Mitglied der Einsatzabteilung begleitet. Die Euphorie ist groß - endlich kann der Nachwuchs der Brandschützer wieder ganz ohne einschränkende Hygienemaßnahmen anpacken. Einige Kinder tragen aber vorsichtshalber FFP2-Masken.
Christbäume werden gehäckselt
Der Einsatzbereich erstreckt sich auf fast alle Straßen und Gassen des Teils Unterliederbachs westlich der Königsteiner Straße, also den alten Ortskern und umliegende Siedlungen. Die abgeschmückten Weihnachtsbäume werden zunächst an den Straßenecken gesammelt, wo sie später Landwirt Gerhard Wagner mit dem Traktor und dem großen Anhänger abgeholt. Die Bäume werden einer „Zweitverwertung zugeführt“, wie man heute sagt. Im Klartext: Sie werden gehäckselt, und die Häcksel werden im Anschluss als Bodenbelag für eine Pferdekoppel genutzt.
Damit die Mädchen und Jungen die Bäume ohne Schwierigkeiten greifen können, sind sie mit schnittfesten Handschuhen ausgestattet. Sie tragen zudem die Jacken und Overalls der Mini- und Jugendfeuerwehr, damit sie als Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr erkennbar sind. Paul (7) trägt zudem noch eine rote Mütze auf dem Kopf, die ihn als Mitglied der Mini-Feuerwehr ausweist. Der Grundschüler mag an der Weihnachtsbaumsammelaktion vor allem, bei den Anwohnern zu klingeln und mit ihnen zu sprechen. „Das macht Spaß“, sagt er. Und diejenigen, die den Abhol-Service nutzen, geben den Mädchen und Jungen oftmals eine kleine Spende für die Kinder- und Jugendarbeit mit. Das Engagement bringt noch einen weiteren Vorteil: Bis die Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (FES) mit ihrem Weihnachtsbaum-Sammelmobil am 27. Januar durch Unterliederbach fährt, liegen nicht so viele bäume auf den Bürgersteigen herum.
„Die Aktion gibt den Kindern, aber auch den Mitgliedern der Einsatzabteilung die Möglichkeit, etwas Karitatives für den Stadtteil zu machen, das über die Aufgaben des Brandschutzes hinausgeht“, sagt Jugendwart Arthur Chamboncel. Doch einige der ausrangierten Weihnachtsbäume sind schon recht groß und schwer. Das Wegtragen sei dann manchmal „auch bisschen anstrengend“, findet Lilly (8). Doch die körperliche Anstrengung wird später belohnt: Im Feuerwehrgerätehaus am Heimchenweg gibt es für alle, die mitgeschafft haben, Spaghetti Bolognese oder auch mit Tomatensauce.
Das Jugendangebot wird gut nachgefragt
Die Unterliederbacher Wehr freut sich, dass sowohl ihre Jugend- als auch ihre Mini-Feuerwehr im Stadtteil sind bei den Kindern sehr beliebt sind. Trotz der pandemiebedingten Pause müssen sich die Verantwortlichen keine Sorgen um den Nachwuchs machen. „Derzeit machen bei der Mini-Feuerwehr 20 Kinder ab sechs Jahren mit, bei der Jugendfeuerwehr sind es 38 Mädchen und Jungen ab zehn Jahren“, sagt Chamboncel. Merlin (9) ist gerne bei der Mini-Feuerwehr, und der Knirps sagt stolz: „Ich habe schon viel gelernt.“ Alexandra Flieth
So kann man mitmachen:
Die Mini-Feuerwehr trifft sich dienstags von 17-18 Uhr, die Jugendfeuerwehr im Anschluss von 18-20 Uhr im Gerätehaus am Heimchenweg 8 a. Mehr: www.ff-unterliederbach.de