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Bäume sammeln bringt Spaß – und Verstärkung

Unterliederbach. Erst 13 Jahre ist Marvin Klauschenz alt – und arbeitet als Jugendfeuerwehrmann trotzdem schon professionell. Seit Stunden ist er mit seinen Kollegen von der Freiwilligen Feuerwehr Unterliederbach an einem kalten Wintertag im Einsatz, ohne Anzeichen von Müdigkeit. Klassische Feuerwehraufgaben allerdings sind es nicht, die den Jungen auf Trab halten. Statt dessen steht – wie jedes Jahr – das Einsammeln von Weihnachtsbäumen auf dem Programm.

Aber auch das will gelernt sein. Und so nimmt Marvin die Ratschläge von Hauptfeuerwehrmann Michael Keil gerne entgegen, der mit ihm und zwei anderen Jugendlichen auf den Straßen im Südwesten Unterliederbachs unterwegs ist: «Bei dem Haus dahinten musst Du aufpassen – die haben einen großen Hund.» Einiges weiß der Jugendliche aber auch schon von seinem Einsatz im vergangenen Jahr. Etwa, dass bei Einfamilienhäusern eher mit Bäumen zu rechnen sei als in Mehrfamilienhäusern. Trotzdem lässt er in dem zweigeschössigen Haus am Nachtigallenweg, das er gerade betreten hat, keine Wohnung aus und wartet überall geduldig einen Augenblick.

Vergebens. Ein älterer Mann in der 1. Etage hat allerdings etwas anderes für den Jungen: einen Fünf-Euro-Schein. Den Baum habe schon die Müllabfuhr mitgenommen, erklärt er. Aber eine Spende, um auf den zuvor verteilten Handzetteln gebeten worden ist, wolle er den Feuerwehrleuten trotzdem zukommen lassen: «Weil die so eine gute Arbeit machen.»

Marvin nimmt das Geld dankbar entgegen. Gesammelt werde für den Pfingstausflug der Jugendfeuerwehrleute, erklärt er später – «Dafür können wir das Geld gut gebrauchen.»

Dass sich der Feuerwehrnachwuchs über Spenden freut, scheinen die Unterliederbacher zu wissen. Die Eigentümer der Einfamilienhäuser im Südwesten des Stadtteils jedenfalls haben nicht nur in großer Zahl ihre Weihnachtsbäume schon im Freien deponiert, viele halten auch einen Geldschein parat. Antje Gahn ist sogar im Feuerwehrhaus vorbeigegangen, um das Geld abzugeben: «Wir wussten ja nicht, ob wir zu Hause sind, wenn die Feuerwehr vorbeikommt.» Hat dann doch noch geklappt – und ihren Weihnachtsbaum nimmt Marvin gerne entgegen.

Allzu weit muss der Junge ihn nicht tragen. Jeweils an der nächsten Straßenecke werden die Bäume deponiert. «Wir haben zwei Traktoren im Einsatz», erklärt Feuerwehrmann Keil. Da die vier Sammelteams das gesamte westliche Unterliederbach abliefen, seien auch die beiden Einsammel-Fahrzeuge jeweils einige Stunden unterwegs. Die Bäume würden noch am selben Tag gehäckselt und später als Kompost verwendet.

Keil, ein 25 Jahre alter Elektrotechniker, ist schon zum 15. Mal bei der Aktion dabei. Auch in diesem Jahr würden wieder 350 bis 400 Einwohner das Angebot der Feuerwehr annehmen, schätzt er.

Außer für die Unterliederbacher sei die Aktion auch für die Feuerwehr selbst wichtig, betont Keil. Neben den 12 Jugendfeuerwehrleuten – darunter 4 Mädchen – sei noch einmal dieselbe Zahl an Aktiven im Einsatz. «Die fahren Traktor, häckseln die Bäume – und haben das Mittagessen zubereitet.» Das sei gut für den Zusammenhalt. Und neue Mitglieder könne man so auch werben: «Dass interessierte Jugendliche bei den Übungsstunden der Jugendfeuerwehr am Dienstag um 18 Uhr jederzeit willkommen sind, können wir den Einwohnern auf diese Weise auch persönlich mitteilen.»