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Eine Überschwemmung ohne Regen

UNTERLIEDERBACH - Kettenreaktion ließ Keller volllaufen - Feuerwehr im Großeinsatz

Schreck in der frühen Abendstunde für viele Unterliederbacher: Binnen weniger Minuten mussten sie gestern dabei zusehen, wie ihr Stadtteil förmlich absoff. Straßen und Parks waren teils vollständig überflutet, Keller liefen voll - dabei fiel kaum ein Regentropfen vom Himmel. Der Grund war eine Kettenreaktion, die den Stadtteil zuletzt vor etwa fünf Jahren heimgesucht hatte: Wolkenbruchartige Regenfälle in Bad Soden und Kelkheim ließen den Liederbach volllaufen, verwandelten ihn vom Rinnsal in eine braune Brühe, die mit Gewalt immer weiter Richtung Unterliederbach drückte. Dort überflutete der Fluss erst den Philosophenweg, dann den kleinen Park und schließlich die anliegenden Straßen vor allem des alten Teils des Stadtteils. Überschwemmt war jede Straße, die den Liederbach quert. Und selbst in der Gebeschusstraße auf der Höchster Stadtgrenze stand das Wasser noch auf der Fahrbahn.

"Wir mussten 15 Keller auspumpen und trockenlegen", berichtete Thomas Koch von der Feuerwehr Frankfurt. Am Einsatz, der nach seinen Worten etwa eineinhalb Stunden dauerte, waren die freiwilligen Feuerwehren aus Nied, Höchst, Sindlingen, Zeilsheim und Sossenheim mit insgesamt etwa 70 Kräften beteiligt. Zahlreiche Bürger halfen sich gegenseitig und gingen auch der Feuerwehr zur Hand, reichten Essen und Getränke.

"Schockiert, aber noch mehr fasziniert"

Der Unterliederbacher Patrick Gonther befand sich gegen 16.30 Uhr gerade auf dem Heimweg vom Höchster Bahnhof und reagierte auf den Anblick "ein wenig schockiert, aber noch mehr fasziniert, als ich den Liederbach als reißenden Strom wahrnahm", wie er dieser Zeitung berichtete. Gestern sei das Flussbett noch staubtrocken und durch die lange Trockenheit sogar schon bewachsen gewesen. Zu Hause schnappte sich der begeisterte Amateurfotograf sein Fahrrad und seine Kamera, um das Spektakel in Bildern festzuhalten.

Auch anderswo im Frankfurter Westen wie in Höchst und Nied zeigten sich die Folgen des Stark-regens. Dort stieg der Spiegel der Nidda um mehr als einen halben Meter. Konnte man vorher noch auf den Grund des Flusses gucken, hatte er sich am frühen Abend in eine schlammbraune Brühe verwandelt, voll mit Ästen, Gras und Blättern. michael forst