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Volles Rohr für den Ernstfall

Mehr als 300 Jugendliche von den Freiwilligen Feuerwehren Frankfurts ziehen am vergangenen Wochenende in den Einsatz. Übungen sind Standard - auch bei den Jugendwehren. Aber der "Brand" an der Rödelheimer Gaugrafenstraße ist die bis dato größte Hessens.

Mittendrin, im Feuer, stehen Moritz und Andreas. Zuerst, in vorderster Linie, stellen sie sich den Flammen entgegen und halten zu zweit den langen Schlauch direkt auf den großen, grauen Tank vor ihnen. „Aber wir machen ja nicht volle Pulle", sagt Andreas. Zugegeben, das Feuer muss man sich denken und es ist auch eher ein Nieselregen, der da vorne aus dem Rohr herauskommt. „Sprühstrahl", verbessert Moritz. Im Ernstfall würde der Lastwagen brennen und aus dem Anhänger Flüssiggas ausströmen, deshalb müssen der 11- und 12-Jährige von der Bergener Feuerwehr den Tank kühlen.

IMG 9417_2.jpgKurz vorher rauschen innerhalb weniger Minuten die Löschzüge aus Hausen, Praunheim und Schwanheim auf das Industriegelände an der Gaugrafenstraße in Rödelheim. Unmittelbar gefolgt von vier weiteren großen Wagen aus Bonames und Eschersheim. Die Blitze von Kameras zucken an der Einfahrt auf, wo die Leute das Spektakel beobachten. Innerhalb kürzester Zeit folgen Rettungswagen und Notarzt, überall springen junge Menschen in Uniformen und Helmen aus den Wagen. Auch Moritz und Andreas, die immer noch beim Feuer sind, das man sich plötzlich gar nicht mehr denken muss. Aber auch einen richtigen Druckstrahl, wie die Großen bei richtigen Einsätzen könnten die halten. „Klar, das ist kein Problem."

Meisterin der Ventile

Nur das B-Rohr sei schon schwieriger, meinen die beiden ganz fachmännisch. B-Rohr? „Das große da drüben", sagt Andreas und deutet mit dem Kopf auf eine andere Gruppe. „Das kann man nur zu dritt halten." Am anderen Ende des Schlauches, den Moritz und Andreas immer noch halten, kniet Lea. Das Visier an ihrem Helm ist mit Tropfen übersät. Sie ist elf Jahre alt und kontrolliert die Ventile, an denen insgesamt drei Schläuche hängen. „Wasser marsch!" und „Wasser zu!", das seien die Befehle, auf die sie reagieren müsse. „Ist doch ganz einfach", meint Lea und kichert. An ihr vorbei rennen drei Jungen mit einer metallen Bahre zu den Verletzten.

Ganz seelenruhig schlendert hingegen Helmut Heuser über das Gelände und schaut sich das alles von einiger Entfernung an. „Die Jugendlichen erkenne mich ja heute nicht unbedingt als Politiker", sagt er, „aber ich will mich bei den Verantwortlichen bedanken." So schüttelt der CDU-Chef im Römer auch die Hand von Stefan Cornel, der wiederum betont, wie wichtig die Hilfe der Politik ist. „Nur erzählen, dass wir eine tolle Truppe sind, bringt nichts", sagt der hessische Jugendfeuerwehrwart. Während es ringsherum immer noch hektisch zugeht, erzählt Cornel vom neuen Gerätehaus in Höchst, das so ein Beispiel sei. Vorher hätte man die Feuerwache dort „nicht mal von draußen sehen können". Aber jetzt, mit dem drei Millionen teuren Umbau, sei alles anders. Umgehend seien einige Jugendliche, neue Mitglieder, mehr in Höchst mit dabei.

„Das Silo brennt!"

Zakaria und Pascal sind derweil noch damit beschäftigt, die Gebäude vor den Flammen zu retten. „Das Silo brennt", meint Zakaria und zeigt mit dem Finger auf den großen silbernen Speicher, der an der Außenfassade hängt. Einige Meter neben den beiden 12-jährigen Jungen steht Markus Heuser. „Das ist ein einfaches Übungsobjekt", sagt er. Dann erklärt der Pressesprecher vom Kreisfeuerwehrverband Frankfurt, was die Zakaria und Pascal lernen sollen: die sogenannte „Riegelstellung" zu setzen, bei der „ein bis zwei Rohre den Auftrag kriegen, die unbeschädigten Gebäudeteile zu sichern".

Damit verhindern die beiden Jungen von der Schwanheimer Feuerwehr, dass Flammen, aber auch Wärmestrahlung durch Gegenstände, die sich erhitzen, übergreifen. „So versuchen wir die Schadenseingrenzung rüber zu bringen", sagt Heuser. „Schließlich wollen wir sie später auch zu Führungskräften machen."