Freiwillige Feuerwehr feiert 125-jähriges Bestehen mit attraktiven Vorführungen
Unterliederbach – Für den 125. Geburtstag der Freiwilligen Feuerwehr Unterliederbach leuchtete der ganze Stadtteil in Blau. Am Samstag war rund um den Heimchenweg eine der größten Blaulichtmeilen der Region aufgebaut. 30 Einsatzfahrzeuge aus dem Rettungsdienst, dem Katastrophenschutz und der Polizei standen zur Schau.
Schönes Wochenende für den Stadtteil
Das 125–jährige Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Unterliederbach war eigentlich schon im Jahr 2022. Weil die Corona-Pandemie damals aber keine große Veranstaltung zuließ, musste das Fest verschoben werden. Dem Wehrführer Arthur Chamboncel war es wichtig, die Feierlichkeit nachzuholen: „Wir wollten nicht nur die Feuerwehr feiern, sondern auch ein schönes Wochenende für den Stadtteil organisieren“.
Am Freitagabend lockte die Band „Pfund“ mit ihren Rock-Covern rund 500 Besucher in das Zelt der Freiwilligen Feuerwehr. Der zweite Festtag wurde mit einem Sicherheitsfrühstück eröffnet. Bei einem Kaffee konnten die Unterliederbacher mit Einsatzkräften der Polizei, des Deutschen Roten Kreuzes, des Präventionsrates und der Feuerwehr Themen besprechen, die ihnen am Herz lagen.
Chamboncel stand als Vorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr Frage und Antwort: „Die meisten Bürger beschäftigt vor allem die Brandsicherheit im eigenen Zuhause. Sie stellen Fragen zu Feuermeldern oder Löschtrainings“.
Auf der Blaulichtmeile gab‘s dann Einblicke in die Praxis: Das Feuerwehrteam stellte unterschiedliche Brandszenarien nach – etwa, wie Flammen aus einem Monitor oder einer Mülltonne kommen. Groß und Klein konnten sich am Löschen probieren. Thomas Schwind, Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, erklärt, wie es richtig geht: „Der Feuerlöscher muss von oben auf das Feuer gehalten werden. Dann sollte er stoßweise und mit der Windrichtung der Flamme bedient werden“.
Mit gleich zwei Einsatzfahrzeugen war die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) vertreten. Ein Hochwasserrettungsboot und ein „Raft“, das in Flüssen mit starker Strömung gefahren wird, konnten die kleinen Besucher von innen anschauen. Die DLRG kommt im Großraum Frankfurt bei rund 250 Wasserrettungen im Jahr zum Einsatz. Um in Notsituationen schnell helfen zu können, sind die Boote mit Leitern, Scheinwerfern und einer Trage für Verletzte ausgestattet.
Auch das Deutsche Rote Kreuz bietet spannende Einsatzorte. Mitglied Bernd Remmert wirbt mit den Vorteilen des Ehrenamtes: „Wer die Sanitäter-Ausbildung gemacht hat, wird im Stadion oder bei Konzerten in der Jahrhunderthalle eingesetzt – der Eintritt ist dann frei“. Er selbst konnte dadurch die Spiele während der Fußball-EM im Stadion anschauen – und einem guten Zweck dient die ganze Sache nebenbei auch.
Hundestaffel zeigt Rettungsübungen
Für viel Begeisterung sorgten die felligen Protagonisten der Blaulichtmeile: Die Hundestaffel der Feuerwehr Bad Soden führten am Samstagmittag Rettungsübungen vor. Die elf Hunde und ihre Besitzer treffen sich zweimal die Woche zu einem gemeinsamen Training. Drei Jahre lang werden sie zur Suche auf Flächen und in Trümmern ausgebildet.
Golden-Retriever Hündin Tali ist erst zwei Jahre alt und hat gerade zusammen mit ihrer Halterin Nadine Arnoldt den zweiten Rettungshund-Schein geschafft. Nun kann sie zum Beispiel bei Suchaktionen im Wald mithelfen. Wenn sie die dritte Rettungshund-Prüfung bestanden hat, darf sie auch bei internationalen Katastrophen, wie einem Erdbeben im Ausland, eingesetzt werden.
Für Rettungskräfte sind die Fellnasen eine echte Unterstützung: in knapp 30 Minuten kann die Hundestaffel eine Fläche von 50 Quadratkilometern absuchen. Wenn die Vierbeiner eine vermisste Person gefunden haben, machen sie mit lautem Bellen auf sich aufmerksam. Das erfordert vorher jahrelange Übung mit Leckerlis. Das Ende der Blaulichtmeile wurde um 19 Uhr mit Livemusik von „Roy Hammer und die Pralinées“ gefeiert. Und weil die Freiwillige Feuerwehr schließlich nur einmal 125 Jahre alt wird, brauchte es für den Jubiläums-Abschluss noch einen ökumenischen Gottesdienst und anschließenden Frühschoppen am Sonntagmittag.KATHARINA SCHWÄBLE